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Editorial

Der in dieser Ausgabe dokumentierte "Yellow-Point" CD-ROM Hack hat zu einer unerwarteten Resonanz geführt. Seit Bekanntwerden klingelt in den Hamburger Clubräumen fast ununterbrochen das Telefon; ob wir nicht mal eben die Codes durchgeben könnten. Können wir selbstverständlich nicht - aus zwei Gründen. Zum einen wollten wir die uns angedrohten Schadensersatzforderungen nicht unbedingt riskieren, zum anderen ist es nur bedingt in unserem Interesse. Denn bei der Veröffentlichung des Hacks ging es uns ja nicht darum, die auf dieser CD-ROM enthaltene Software jedem umsonst zugänglich zu machen, sondern ganz generell die Softwareindustrie zum Nachdenken über die Preisgestaltung beim Softwarevertrieb zu bringen. Denn die Tatsache, daß fast jeder Computerbenutzer in Deutschland ein Straftäter wegen Urheberrechtsverletzung ist, ist nicht länger akzeptabel. So ist es seit neuestem gang und gebe, daß Computerbenutzer, deren Computer aus einem beliebigen Grunde von der Polizei beschlagnahmt wird, zusätzlich noch ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoß gegen das Urheberrechtsgesetz angehängt bekommen. Durch die Novellierung des Urheberrechtsgesetzes (EG-Vereinheitlichung) ist das jetzt Straf- und nicht mehr nur Zivilrecht.

So bitten wir also die vielen Interessierten, die uns 10.- DM für ein Probeabonemment der Datenschleuder geschickt haben - in der Hoffnung auf "die Codes" - um Verständnis, hier nur ein Schema präsentieren zu können, Wie dem "Spiegel" vom 2.5.94 zu entnehmen war, hat mittlerweile ein Bösewicht namens "Interzeptor" eine Software in die Datennetze gepumpt, die das Entschlüsseln der CD-ROM erlaubt. Hiervon möchten wir uns natürlich ganz herzlich distanzieren.

Mit freundlichen Grüßen,
euer Chaos-Team

 

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